Der Weg zur Diagnose/ Symptome
- Elena Vogt
- 7. Sept. 2018
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 23. Sept. 2018
Wann sich die Krankheit bei mir eingenistet hat kann ich gar nicht genau sagen.
Aber im Nachhinein hat sie sich wahrscheinlich das erste Mal im November 2017 bemerkbar gemacht.
Zu dieser Zeit hatte ich ständig furchtbare Rückenschmerzen, ich dachte an einen eingeklemmten Nerv oder ähnliches, nichts das von Dauer sein sollte.
Doch die Schmerzen wurden mit der Zeit immer schlimmer und verlagerten sich zudem von meinen rechten oberen Rücken auf meine rechte Brustwand, wobei Schlüsselbein, Schulter und Arm ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Es war Februar 2018, ich hatte mich mittlerweile mit den Schmerzen arrangiert, als ich eine deutliche und schmerzhafte Verschiebung bzw. Erhöhung der rechten Brustwand spüren konnte und das erste Mal zum Arzt ging.
Dieser sah mich nur kurz an, sah meinen Rundrücken, riet mir zu mehr Bewegung und bot mir Krankengymnastik an, die ich jedoch dankend ablehnte.
Es war also eine plausible und beruhigende Erklärung für meine Schmerzen gefunden, im Raum stehende Sorgen waren vergessen und ich nahm mir vor – mir selbst zu Liebe – mehrmals die Woche ein paar Übungen zur Stärkung meines Rücken zu machen.
Der große Haken an diesem Vorhaben war, dass ich damals alleine in Tübingen wohnte und naja, ob ich dort selbst diszipliniert und regelmäßig Sport machte, kann sich jeder selbst beantworten.
Ende März kam ein neues Symptom dazu.
Mein rechtes Schlüsselbein war nicht mehr sichtbar. Ich konnte meine Schulter bewegen, verrenken und drehen wie ich wollte, es war wie eingesogen.
Allmählich machte ich mir immer mehr Sorgen und verdammte mich sogar zu regelmäßigen Dehnungsübungen. Kurzzeitig schien sich sogar eine spürbare Besserung einzustellen, welche im Nachhinein aber mehr auf gutem Willen als auf realen Tatsachen basierte.

Anfang Mai 2018 wurden die Schmerzen so akut, dass sie mich regelrecht um den Schlaf brachten. Ich fand keine ruhige Minute mehr. Dazu kamen kleine aber gut spürbare Knötchen, die sich entlang meines Schlüsselbein und Hals ansiedelten.
Als nach einer Woche der Leidensdruck zu groß wurde, ging ich erschöpft und zunehmend verzweifelt in die Notpraxis unseres lokalen Krankenhauses.
Auch dort sah mich der Arzt nur kurz an, legte Augenmerk auf meine Fehlhaltung und empfahl mir – oh Wunder – mehr Sport zu machen.
Er meinte ich solle mich entspannen, mir nicht so viele Sorgen machen.
Alles sei okay, alles nur Kopfsache.
Also ging ich wieder heim, ohne dass sich etwas geändert hatte.
Die Schmerzen waren immer noch dieselben und allenfalls mit Schmerzmitteln einzudämmen.
Im Juni machte sich mein Körper dann mit den entscheidenden Veränderungen bemerkbar.
Zwar nahmen die Schmerzen im Bereich der Brustwand tendenziell ab, die Schwellung/Verschiebung wurde dafür aber immer stärker und sichtbarer.
Auch meine rechte Brust war plötzlich viel größer als meine linke und wirkte wie angeschwollen.
Da ich über die ganze Zeit sehr hellhörig in Bezug auf meinen Körper geworden, entdeckte ich auch den Knoten seitlich in meiner rechten Brust sofort.
Dieser brachte das Fass endgültig zum Überlaufen und sorgte ca. eine Woche für Kopfzerbrechen, bis sich die Situation dann eines Nachts, in Form einer Panikattacke, zuspitzte.
In meinem Kopf fügte sich alles wie ein Puzzle zusammen – die Schwellungen, der Knoten, das Jucken, usw.
Ich rief weinend und total hysterisch zuhause an, da ich mir sicher war Brustkrebs zu haben und im nächsten Moment zu sterben. Schnell stand ein Plan:
Ich sollte mich für den nächsten Morgen bei der Arbeit krankmelden, die frühestmögliche Bahn nach Hause nehmen und mich dann notfallmäßig bei meiner Frauenärztin vorstellen.
Gesagt, getan.
Und mit der Bahnfahrt Richtung Heimat, um 5 Uhr morgens, begann er:
Der schlimmste Tag meines Lebens.
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